BJV-Gemünden a. Main

Aktuelles

[1.4.2022] - Waidmannsheil

Waidmannsheil


 
[2.11.2021] - Hubertuserklärung des bayerischen Jagdverbandes

Hubertuserklärung


 
[19.4.2021] - Abgabe von Trichniniproben in der aktuellen Corona-Situation

Trichninprobenannahme


 
[2.4.2021] - Vom süßen Vogel mit dem langen Gesicht

Waldschnepfe
Die Waldschnepfe hat einen hochsensiblen Schnabel.


Nicht nur der Osterhase hat Ostern verständlicherweise Hochkonjunktur. Mit der Zeit um Ostern verbinden Naturkundler auch verschiedene Reiserückkehrer, wie z.B. Schnepfen, die aus ihren Überwinterungsgebieten in West- und Südeuropa in ihre Brutgebiete in Deutschland zurückkehren.

Die Jäger erwarten vor allem die Ankunft der sonderbaren Waldschnepfe, ist sie doch der einzige Vertreter der Schnepfenvögel oder umgangssprachlich Wat(t)vögel, der nicht ans Wasser in Küstenregionen, an Feuchtgebiete oder Wattgebiete gebunden ist. Lebensräume der Waldschnepfe sind nämlich feuchte Laub- und Mischwälder, aber auch Nadelwälder mit reicher Bodenvegetation und weichem Boden. Hier suchen die „komischen“ Vögel die Laubstreu und die oberste Bodenschicht mit ihrem hochspezialisierten und sensiblen „Sondierschnabel“ nach Insekten und Würmern ab. Einige wenige Schnepfen haben als „Lagerschnepfen“ in hiesigen Gefilden überwintert.

In der Jägersprache heißen die Sonntage um Ostern auch Schnepfensonntage, weil in dieser Zeit die Ankunft der Waldschnepfen zu erwarten ist. Meist können die ersten Waldschnepfen kurz nach Ankunft des allerersten Frühlingsboten Bachstelze angetroffen werden.
Der Schnepfenvogel aus dem Wald ist ein sehr heimliches Tier mit nächtlicher Lebensweise, welches mit verschiedene Brauntöne umfassenden Gefieder außerordentlich gut getarnt und an das Leben am Waldboden angepasst ist. Als Bodenbrüter sind besonders die alleinerziehenden Weibchen auf eine optimale Tarnung angewiesen. Der einzige „Schwachpunkt“ ihrer Tarnstrategie mag das große, schwarze, glänzende Auge sein, welches eine Anpassung an die Nacht- und Dämmerungsaktivität darstellt, aber durchaus auch die Anwesenheit des Tieres verraten kann. Die spezielle, seitliche Lage der Augen ermöglicht einen guten Rundumblick auch dann, wenn der Vogel mit seinem langen „Stecher“ im Boden auf der Suche nach Nahrung herumstochert.
Den meisten Menschen bleibt die Sichtung der eigentümlichen Waldschnepfe sicherlich verwehrt. Zur Balzzeit im Frühjahr lassen sich die balzenden Männchen mit etwas Glück während ihrer charakteristischen Balzflüge in der Abend- und Morgendämmerung beobachten, wenn sie ihre Balzreviere auf häufig „traditionellen“ Routen an bestimmten Waldstrukturen entlang abfliegen oder sich die rivalisierenden Männchen energisch verfolgen. Sollte man sie nicht sehen, kann man die Vögel aber manchmal aufgrund ihrer charakteristischen Rufe hören. Der überwiegende Teil von ihnen fliegt nämlich nicht stumm, sondern lässt in regelmäßigen, kurzen Abständen das typische „Puitzen“ und „Quorren“ hören, wobei die Lautstärke dieses eigentümlichen „Gesangs“ individuell stark variiert. Diese Singflüge der Schnepfenhähne sind auch als „Schnepfenstrich“ bekannt. Der Aufwand, ein paarungsbereites Weibchen zu finden und in Stimmung zu bringen ist groß, die Bindung an die „Schnepfe“ nur kurz. Nach einem kleinen Werbezeremoniell auf einem Bodenbalzplatz als eine Art Vorspiel erfolgt die Paarung, sobald sich das Weibchen auf den Boden duckt. Dann gehen die Partner auseinander, das Männchen hält Ausschau nach weiteren Weibchen und hat die Konkurrenz im Visier, die Weibchen bereiten sich auf das bevorstehende Brutgeschäft vor.

Waldschnepfen-VorkommenAuch die Waldschnepfe hat wie viele andere Vogelarten unter der intensiven Bewirtschaftung unserer Kulturlandschaft zu leiden.  Da die Waldschnepfe zu Beginn des Brutgeschäfts von Mitte März bis Ende April sehr störungsempfindlich ist, sollten Beunruhigungen besonders durch freilaufende Hunde, Spaziergänger oder forstwirtschaftliche Aktivitäten vermieden werden. Störungen gehen natürlich auch von anderen Tierarten, wie z.B. vom allesfressenden Schwarzwild oder vom Fuchs aus, die sich ein Bodengelege gerne einmal schmecken lassen. Die beste Möglichkeit, die Waldschnepfe zu „unterstützen“, ist die Umwandlung reiner Nadelwälder in artenreiche Laubmischwälder. Wiesen und Weiden werden von den Waldschnepfen gerne zur Nahrungssuche aufgesucht, so dass diese Flächen erhalten werden müssen und nur extensiv bewirtschaftet werden sollten.  Untersuchungen haben ergeben, dass die Vögel nachts neben Grünland auch Getreide- und Maisstoppeln zum „Wurmen“ aufsuchen. Eine ausbleibende Bodenbearbeitung nach der Ernte und Ernterückstände auf der Bodenoberfläche bewirken eine höhere Regenwurmdichte und so eine ergiebige Nahrungsquelle für den „Vogel mit dem langen Gesicht“.
 

Text: PM/ BJV

Text darf honorarfrei verwendet werden.
Bildnachweis: Adobe Stock/ Beispielbild

Grafik: BJV


Pressemitteilung aus dem Bayerischen Jagdverband e.V, Abdruck honorarfrei. Bild ist ein Beispielbild.
Die Pressemitteilung als pdf-Datei.



[13.3.2021] - Nabu und ÖJV wollen 1,5 Mio. Rehe mehr schießen

Bayerische Jäger wehren sich.

Unter dem Deckmantel angeblichen Naturschutzes fordern der Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) und der Ökologische Jagdverband e.V (ÖJV) im Zuge der anstehenden Novelle des Bundesjagdgesetzes den Abschuss ab April um 500.000 Rehe pro Jahr zu erhöhen. Das hätte zur Folge, dass die deutschen Jäger bereits in diesem Jagdjahr über 1,7 Mio. Rehe erlegen müssten. Der Abschuss wurde im Hinblick auf den klimagerechten Waldumbau seit dem Jagdjahr 2007/08 ohnehin bereits um rund 250.000 Rehe auf knapp 1,25 Mio. pro Jahr erhöht. Doch das ist den beiden Verbänden immer noch nicht genug.

„Ökologisches“ und „die Natur schützendes Handeln“ bedeutet aber, dass die Ökologie nicht geschädigt wird. Ökosysteme bestehen aus Flora UND Fauna, also aus Pflanzen UND Tieren. Wer ökologisch handeln will, muss immer beides im Fokus haben. Viele Menschen assoziieren mit Naturschutz und Ökologie von Grund auf etwas Gutes, „Etwas, was der Natur guttut“. Die Forderungen dieser Verbände nach einem massiven, tödlichen Eingriff in unsere heimische Tierwelt lassen jedoch die Folgerung zu, dass die Namenbestandteile dieser Verbände nur von ihren eigentlichen Zielen ablenken sollen.

ÖJV und Nabu stellen derzeit den Wald über alle anderen Lebewesen. Ihr propagierter Naturschutz bezieht sich nur auf den Wald. Die Daseinsberechtigung von Rehen im Wald als ihrem angestammten Lebensraum soll ausgehebelt werden. „Der von uns allen angestrebte, klimagerechte Waldumbau rechtfertigt nicht die flächendeckende Maximalreduktion gesunder und artgerechter Wildpopulationen,“ so Ernst Weidenbusch, Präsident des BJV. „Der Erhalt gesunder und sichtbarer Wildtierpopulationen ist ein gesellschaftlicher Auftrag, dem es gleichermaßen gilt, gerecht zu werden.“ Vielmehr muss durch Ruhezonen, alternative Äsungsangebote und Schutzmaßnahmen ein stabiler Erhaltungszustand unserer heimischen Wildarten garantiert werden.

Rehwild, Rotwild und Gams werden derzeit lediglich als „Schädlinge“ des Waldes betrachtet, nicht als gleichwertiger Teil eines Ökosystems. Der Bayerische Jagdverband e.V. verwehrt sich entschieden dagegen, dass Jäger in diesem Zusammenhang zu „Schädlingsbekämpfern“ degradiert werden. Denn, so  Weidenbusch: „Jagd ist gelebter Artenschutz, und der Erhalt gesunder Populationen unseres heimischen Wildes und deren Lebensräumen elementarer.
 


Bayerischer Jagdverband e.V. (BJV) ▪ Hohenlindner Str. 12 ▪ 85622 Feldkirchen
Präsident: Ernst Weidenbusch
Bereichsleitung Fachreferate: Dr. Joachim Reddemann ▪ Bereichsleitung Organisation: Ursula Güttersberger
Tel.: +49 89 990234-0 ▪ Fax: +49 89 990234-35
E-Mail: info@jagd-bayern.de
Internet: www.jagd-bayern.de
VR Bank München Land eG
IBAN: DE64 7016 6486 0001 8685 00 ▪ BIC: GENODEF1OHC
VR 5580, AG München ▪ USt-ID-Nr. DE270820556


Bestandteil unserer Hegepflicht.“ Die kürzlich im Bundestag angesetzte Beratung zur Novellierung der Bundesjagdgesetzes, wurde aufgrund des erheblichen Widerstandes, u.a. von Seiten des BJV, zunächst um drei Wochen verschoben.
PM/BJV

BU: Die bayerischen Jäger wehren sich vehement gegen den die Forderung von Nabu und ÖJV nach einer flächendeckenden Maximalreduktion des Rehwildes.
Bildrecht: Josef Kirchmair/ BJV


 

Neuste      Zurück   Weiter  (16 bis 20 von 41)